006 Wunsch nach Sicherheit – legitimes Bedürfnis oder trügerische Illusion?

Wunsch nach Sicherheit

Der Wunsch nach Sicherheit scheint eines der höchsten menschlichen Bedürfnisse zu sein.

So kommt es immer wieder vor, dass die ein oder andere Klientin diesen Punkt anspricht.

Die eine ist beispielsweise todunglücklich in ihrem Job, aber dieser ist halt sicher!??? Die Bauchschmerzen, die sich jeden Morgen zeigen, ignoriert sie dabei geflissentlich.

Eine andere hat nach mehreren Eheberatungen für sich erkannt, dass die Luft raus ist. Sie hat keinerlei Gefühle mehr für ihren Partner, projiziert ihre Unzufriedenheit auf ihn und macht somit beiden das Leben zur Hölle. Aber auch hier: sie ist finanziell abgesichert und in ihrer sogenannten sicheren Komfortzone.

Schauen wir doch einmal, wie Sicherheit definiert wird.

Der Wunsch nach Sicherheit betrifft sämtliche Lebensbereiche, sowohl im Beruf, im privaten Bereich als auch beim Geld.

Eine Angestellte beispielsweise möchte Planungssicherheit. Sprich, ihr Gehalt soll möglichst über Jahre hinweg gesichert sein, inklusive feststehender Urlaubstage sowie geregelten Einzahlungen in Sozial- und Gesundheitskassen.

Der Lebenspartner wird oft als Besitz angesehen und eine rasche Hochzeit oder gemeinsame Kinder sichern vermeintlich die rosarote Zukunft.

Auch beim Thema Geld und Finanzen spielt Sicherheit eine sehr große Rolle. Wir stecken unser hart erarbeitetes Geld in Bankenanlagen, Versicherungen oder auch bar unter die Matratze, wo es bereits seit Jahren systematisch Schritt für Schritt vernichtet wird.

Unser Denken ist von Kindesbeinen an auf die Zukunft ausgerichtet:

Was will ich werden, wenn ich groß bin? Was werde ich arbeiten? Wie und wo werde ich leben?

Auf diese Weise entwickeln wir unsere Wünsche und Träume und setzen alles daran, diese auch zu realisieren.

Und das ist gut so!

Doch dann passiert etwas Schräges: die meisten Menschen entwickeln daraufhin ein stark ausgeprägtes Sicherheitsdenken: bloß nichts unternehmen, was diese Ziele oder das bereits Erreichte in Gefahr bringen könnte.

Was wir dabei ignorieren, ist die Tatsache, dass wir uns mit diesem selbst auferlegtem Sicherheitsdenken einschränken. Wir boykottieren unseren Wachstum und unsere Entwicklung und hindern uns selbst am Weiterkommen.

Wir verbringen jeden Tag 8 Stunden in einem Job, der uns langweilt, nicht erfüllt und schlimmstenfalls krank macht.

Wir halten an unserem Partner fest, obwohl wir ihn nicht mehr lieben, wir uns gegenseitig das Leben zur Hölle machen und schlimmstenfalls durch eine hochtoxische Beziehung unseren Lebensmut verlieren.

An dieser Stelle möchte ich nun einige Zitate zu diesem Thema einstellen.

Lass sie gerne für einen Moment auf dich wirken.

  • Die Rente ist sicher. (Norbert Blüm)
  • Ich finde es bedenklich, wenn einer keine Fehler macht. Das weist auf zu großes Sicherheitsdenken. (Hermann Wagner)
  • Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
  • Sitzenbleiben schützt allerdings gegen die Gefahr zu fallen. (Christian Friedrich Hebbel)
  • Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das ist nicht sicher. (Joachim Ringelnatz)
  • Man muss bereit sein sich von dem Leben zu lösen, das man geplant hat, damit man das Leben findet, das auf einen wartet. (Unbekannt)

John Lennon sang:

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“

Es besagt, wie sinnlos es ist, alles im Leben unter Kontrolle und damit in Sicherheit haben zu wollen.

Natürlich pocht das Herz schneller, wenn die Zahlen von Einbruchsdiebstählen veröffentlicht werden oder wenn über Anschläge und kriminelle Straftaten berichtet wird. Wir alle sind in irgendeiner Form um unser eigenes Wohl besorgt und erst recht um das unserer Lieben.

Allerdings liegt diesem Wunsch eben auch die Annahme zugrunde, es gäbe eine hundertprozentige Garantie.

Und die gibt es definitiv nicht.

Weder in der Beziehung, die so vielversprechend begann, noch für die schicke Wohnung, die plötzlich ihre schlechte Bausubstanz zeigt oder für den Job, den wir doch so gerne bis an unser Lebensende machen wollten… bevor wir merkten, dass der Chef ein Choleriker ist, die Kollegen gerne mobben und die Aufgaben an sich totlangweilig sind.

Und doch verharren wir hier: in diesem uns bekannten und somit sicheren Raum. Die Welt da draußen – außerhalb unserer Komfortzone – ist schließlich grausam und böse.

Aus:

wird leise und schleichend:

Ich liebe visuelle Anreize 😉.

Wir lassen uns lieber von all den vermeintlichen Sicherheiten wegsperren statt mutig und frei zu leben.

Sicherheit gibt es nicht! Eine mutige Aussage, doch dazu stehe ich zu 100%.

Deinen sicheren Job kannst du schon morgen verlieren.

Dein Partner lernt heute eine Jüngere kennen und hinterlässt lediglich einen Kondensstreifen.

Dein sauer erspartes Geld verliert zunehmend dank steter Inflation an Wert und selbst, wenn du dir Zeit deines Lebens alles vom Mund abgespart hast, um einen angenehmen Lebensabend zu verbringen… kann dir während des Lesens dieses Artikels ein Herzinfarkt dein Lebenslichtlein ausblasen.

Du kannst deine Kinder nicht in Watte packen, um sie in Sicherheit zu wiegen. Du bewirkst damit das Gegenteil. Du nimmst ihnen die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, daraus zu lernen und an Niederlagen und schmerzhaften Erfahrungen zu wachsen.

Außerdem tendieren wir gerade dann, wenn es um unsere Liebsten geht, dazu, in Kontrollmechanismen zu verfallen. Vielleicht ergeht es auch dir so? Du schaust unzählige Male am Tag in WhatsApp, wann dein Kind oder dein Partner zuletzt online war. Einfach nur um zu wissen, dass es ihnen gut geht. Oder du telefonierst ihnen gar hinterher?

Dieser Kontrollwahn kann uns jedoch ganz schnell entgleiten und krankhaft werden.

Sag mir, wie würdest DU dich fühlen, wenn man dich kontrolliert? Ganz gleich, aus welchem Grund.

Du siehst, meine Liebe, Sicherheit ist ein Gedankenkonstrukt! Ein sehr waghalsiges, würde ich behaupten.

Und natürlich erfordert alles Neue erst einmal Mut.

Doch im Stillstand zu verharren; Dinge hinzunehmen, die dir schaden; das kann und darf nicht die Alternative sein.

Was kannst du jetzt also tun?

Die Antwort ist so einfach, wie die Umsetzung schwer ist: habe Vertrauen.

Glaube daran, dass alles, was dir (und deinen Liebsten geschieht) immer zu deinem Besten passiert.

Finde Sicherheit IN DIR. Die Sicherheit, dass du alles bewältigen kannst, was dir widerfährt. Das Vertrauen, dass alles im Leben einen Sinn hat und dass jede Herausforderung, die sich dir zeigt, immer eine wundervolle Gelegenheit ist, daran zu wachsen und dein BewusstSEIN zu weiten.

Ändere deine angstvollen Gedanken in leichte, hoffnungsvolle.

Konzentriere dich auf all die wundervollen Dinge, die dir bereits widerfahren sind.

Energie folgt der Aufmerksamkeit. Konzentrierst du dich auf schöne, liebevolle Dinge, wirst du ihnen begegnen.

Lenkst du deine Konzentration jedoch auf angst- und sorgenvolle Gedanken, so werden auch diese sich dir zeigen. Und davor schützt dich keine Sicherheit.

Meine Liebe, wenn dieses Sicherheitsdenken ein großes Thema für dich ist, dir die Umsetzung hierbei nicht so leichtfällt und du dir Unterstützung wünschst, buche gerne ein kostenloses Erstgespräch und abonniere gerne meinen Newsletter. Hier findest du immer wieder wertvolle Tipps und Denkanstöße.

Das war´s für heute von „Lust, dich selbst wieder wachzuküssen?“, dem Blog für mutige Frauen. Ich hoffe, ich konnte dich dazu inspirieren, einen zaghaften Blick auf deine Sorgen und Ängste zu werfen. Sei kühn, mein Liebe. Das Leben ist ein Fest 😊.

Lass mir gerne einen Kommentar da und/oder teile diesen Artikel.

Ich wünsche dir einen zauberhaften und leichten Tag und freue mich auf dich im nächsten Artikel „Lasse los und schaffe Platz“.


Alles Liebe,

deine Iris

Iris Noll Female Empowerment Coach
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