Dürfen wir uns überhaupt Glück gönnen?
Eine berechtigte Frage? Oder vielleicht nicht?
Gerade wir Frauen glauben ja, dass alle anderen Menschen in unserem Leben wichtiger sind als wir selbst.
Wir versorgen die Kinder, bekochen den Mann, sind zur Stelle, wenn unsere Eltern uns brauchen und lassen für die beste Freundin alles stehen und liegen.
Im Job kommt uns unser Perfektionismus in die Quere und das Gefühl, mehr als unsere männlichen Kollegen leisten zu müssen.
Dann wartet zuhause der Wäscheberg, das Haus/die Wohnung, vielleicht auch noch der Garten. Ja, es muss alles perfekt sein.
Perfekt für wen?
Ist es nicht so, dass bei all unseren Vorstellungen vom perfekten Leben, wir selbst und unsere eigenen Bedürfnisse oftmals auf der Strecke bleiben?
Wann hast du dir das letzte Mal ein langes, heißes Bad gegönnt? Eine Stunde mit einem guten Buch verbracht? Spontan gesagt: „so, jetzt nehme ich mir Zeit für mich?“. Die Musik aufgedreht und wild und frei getanzt? Bist auf den Spielplatz gegangen und mit der Schaukel bis in den Himmel geflogen?
Wann hast du das letzte Mal in dich hinein gespürt? Dich gefragt, ob es wirklich das Leben ist, welches du dir wünschst? Nachgespürt, was eigentlich DEINE tiefsten Wünsche und Sehnsüchte sind?
Vermutlich ist das lange her. Schließlich gibt es ja sooo viel zu tun.
Vielleicht war dieses Leben einst dein großer Wunsch: Familie, Haus im Grünen, gut bezahlter Job.
Doch Wünsche ändern sich – Bedürfnisse ändern sich! Leben ist Veränderung!
Und mit sich selbst achtsam zu sein heißt nicht, dass du alles andere über den Haufen werfen musst. Du kannst Familienglück und gut bezahlten Job genießen UND dennoch sorgsam mit dir umgehen.
Denn mal ehrlich? Wie kannst du geduldig mit deinen Kindern sein, wenn du selbst gestresst und unausgeglichen bist? Wie kannst du deinem Partner eine leidenschaftliche Gefährtin sein, wenn du ausgebrannt bist? Wie kannst du all den alltäglichen Anforderungen gerecht werden, wenn du selbst aus dem letzten Loch pfeifst?
Und dabei ist es so einfach!
Uns wird von Kindesbeinen an erzählt, dass wir selbst uns nicht so wichtig nehmen sollen und erst einmal für andere da zu sein haben. Daher erwarten wir von anderen natürlich dasselbe.
Wir machen unser Glück, unser Wohlbefinden von anderen Menschen und Umständen abhängig. Dass dies zumeist nicht funktioniert, durften wir ganz sicher alle schon erfahren.
Ich persönlich finde, genau DAS ist egoistisch! Egoistisch und unfair! „Ich bin nur glücklich, wenn du mir genügend Aufmerksamkeit zukommen lässt.“ „Ich habe den ganzen Haushalt gemacht – jetzt musst du das Auto waschen.“ „Ich bin nur zufrieden, wenn du funktionierst, wie ich es möchte – schließlich verhalte ich mich umgekehrt genauso!“
Merkst du, wie paradox das klingt?
DU – und nur DU – bist für DEIN Glück verantwortlich!
Das, meine Liebe, nennt sich EIGENVERANTWORTUNG! Und diese dürfen und müssen wir übernehmen.
Es ist nicht besonders förderlich, einem anderen Menschen die Last aufzuerlegen, für dein Wohlbefinden verantwortlich zu sein.
Und ebenso ist es nicht Sinn der Sache, wenn DU dir diesen Schuh anziehst.
Du darfst dir Zeit für dich nehmen!
Du darfst achtsam mit dir selbst sein!
Du darfst auf deine Bedürfnisse hören und deine Träume erfüllen.
Du darfst dich selbst an die erste Stelle in deinem Leben stellen.
– Du DARST es nicht nur – es ist dein VERMÄCHTNIS –
– Es liegt in deiner Hand, auf dich zu achten –
Byron Katie sagte einmal:
„Wenn jeder auf sich selbst achten würde, wäre für alle gesorgt.“
Nimm dir bitte einen Moment Zeit und lasse diesen Satz auf dich wirken.

Natürlich ist es schwieriger, wenn du kleine Kinder hast. Diese kannst du nicht sich selbst überlassen.
Doch auch ich – als alleinerziehende Mutter – habe meiner damals noch kleinen Tochter erklärt, dass ich ab und an Zeit und Ruhe für mich brauche. Sie besuchte dann entweder Familie oder Freunde oder setzte sich für eine Stunde in ihr Zimmer und malte oder schaute fern (Prädikat: pädagogisch wertvoll 😉).
Ich weiß nicht, wie es bei dir war – ich wurde streng religiös erzogen (nicht, dass davon viel hängen geblieben wäre). Aber das ist ein anderes Thema 😉
Wann immer ich etwas für mich einforderte, lautete das Credo: „liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ – und stecke zurück.
Doch lag hierbei der Fokus auf „dem Nächsten“ und nicht auf mir selbst.
Wie aber soll ich jemanden lieben WIE MICH SELBST, wenn ich offensichtlich nicht wichtig genug bin, um mich selbst lieben zu dürfen? Schließlich sollte ich ja meine Bedürfnisse (und diese gehören nun einmal zur Selbstliebe dazu) hintenanstellen, um für andere da zu sein.
Heute sind wir erwachsen. Und wir dürfen die Verantwortung für uns selbst übernehmen.
Wir dürfen dafür sorgen, dass es UNS gut geht. Und ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass wir auf dieser Erde wandeln, um uns selbst zu feiern.
Du wirst sehen – wenn du für dich selbst sorgst, wenn du dich selbst glücklich machst – werden dein Strahlen und dein Leuchten unwiderstehlich für deine Familie, deine Freunde und all deine Mitmenschen sein.
Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche.
Lange, viel zu lange, versuchte ich, für alle anderen da zu sein. Jedem gerecht zu werden. Jedem – außer mir selbst.
Das Ergebnis war ein Sturz in ein tiefes, schwarzes Loch –welchem ich erst mehr als 2 Jahre später unter allergrößter Kraftaufbringung wieder entkommen konnte.
Ich bitte dich von ganzem Herzen, erkenne das Wunder, das du bist!
Und bewahre es!
Komme in die Selbstliebe und begreife, dass einzig du dein Leben und dein Glück in der Hand hast.
Wenn du Unterstützung dabei brauchst, scheue dich nicht, mich anzuschreiben.
Das Leben ist ein Fest – küsse dich selbst wieder wach und genieße dich!
Du darfst dir alles Glück dieser Welt gönnen!
Das war´s für heute von „Lust, dich selbst wieder wachzuküssen?“, dem Blog für mutige Frauen. Ich hoffe, du hattest beim Lesen ebenso viel Spaß wie ich beim Schreiben.
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Ich wünsche dir einen zauberhaften und leichten Tag und freue mich auf dich im nächsten Artikel, in dem es heißt „Lebst du dein Drama?“.