Kennst du das? Du bringst einer Freundin ihre Lieblingsblumen mit und sie stellt sie unkommentiert in die Vase und überfallt dich stattdessen gleich mit ihren Beziehungsproblemen? Oder du streichst die Wand im Wohnzimmer fertig, damit dein Mann nach der Arbeit seinen Feierabend genießen kann? Er kommentiert dies nur mit einem: „Das hättest du aber nicht machen müssen.“ Verständlicherweise werden dir an dieser Stelle erst einmal die Gesichtszüge entgleisen. Schlechte Laune ist vorprogrammiert.
Wir sind ganz oft in Unfrieden mit unseren Mitmenschen, weil wir ein bestimmtes Verhalten ihrerseits erwarten oder gar fordern.
Ich selbst nehme mich hier nicht aus. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich etwas für jemanden tue und unbewusst erwarte, dass er mir dafür die nötige Aufmerksamkeit – sei es in Form eines Dankeschöns, einer Gegenleistung oder auch nur eines einfachen Lächelns – entgegenbringt.
Vielleicht erwartest du auch von deinem Partner oder deiner Freundin, dass sie für dich da sind, wenn es dir gerade nicht so gut geht.
Wir haben eine Vorstellung davon, wie ein bestimmter Mensch zu sein, sich zu verhalten hat – vielleicht, weil wir uns selbst so verhalten würden. Manchmal fühlt es sich auch so an, dass wir viel mehr geben als wir zurückbekommen.
Nun mag man meinen, dass die gute Kinderstube für Dankbarkeit, Aufmerksamkeit, etc. sorgt. Tut es aber leider nicht bei jedem.
Was geschieht also, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden?
Wir fühlen uns mies, bekommen schlechte Laune und/oder nehmen es dem anderen übel.
Dieses Verhalten – so verständlich es auch ist – raubt uns Energie, Kraft und erzeugt Leiden. Und zwar in erster Linie Leiden für uns selbst.
Was aber wäre, wenn diese Erwartungen etwas mit uns SELBST zu tun haben? Wenn dieses Leid nur deshalb entsteht, weil wir uns selbst nicht die Aufmerksamkeit geben, die wir brauchen?
Und wie schön wäre es, sich von diesen Erwartungen und Forderungen zu befreien?
Ich habe gute Neuigkeiten für dich. Mit ein bisschen Übung kannst auch du es lernen und somit mehr Frieden in deine Innenwelt bringen.
Mach dir zu Beginn eine Liste:
Schreibe für jeden Menschen, mit dem du nicht wirklich in Frieden bist, über den du dich geärgert hast oder der dich enttäuscht hat auf, was genau sein „Vergehen“ war.
Mein Partner sollte…
- mir zuhören
- mir treu sein
- für mich da sein
- mir mehr Aufmerksamkeit schenken…
Meine Freundin sollte…
- mich nicht so oft kritisieren
- mich in Ruhe lassen
- mich nicht wie ein Kind behandeln
- mehr Zeit für mich haben…
Mein Chef sollte…
- mich so akzeptieren, wie ich bin
- mich nicht ständig überfordern
- nicht an mir herummäkeln
- meine Arbeit wertschätzen…
Mein Kollege sollte…
- mich mehr unterstützen
- freundlicher zu mir sein
- mir nicht immer seine Arbeit überlassen
- mich in Ruhe lassen…
Meine Eltern sollten…
- nicht ständig erwarten, dass ich gleich alles stehen und liegen lasse
- mich bevormunden…
Tobe dich hier ruhig aus. Du kannst dies für alle Personen, die in deinem Leben eine Rolle spielen/spielten anwenden. Auf Eltern, Geschwister, Ex-Partner, Ex-Chefs,…
Und jetzt kommt`s:
Drehe alle Sätze um – allerdings ersetzt du jetzt jede genannte Person mit „ICH“:
ICH sollte…
- mehr in mich hinein hören
- mir treu sein
- für mich da sein
- mir mehr Aufmerksamkeit schenken
- weniger Selbstkritik üben
- mir Ruhe gönnen
- mich nicht wie ein Kind benehmen
- mehr Zeit für mich haben
- mich so akzeptieren, wie ich bin
- mich nicht ständig überfordern
- an mir herummäkeln
- meine Arbeit wertschätzen
- mich unterstützen lassen
- freundlicher zu mir sein
- mir nicht anderer Leute Arbeit aufdrücken lassen
- nicht gleich alles stehen und liegen lassen, wenn es jemand von mir erwartet
- mich nicht bevormunden lassen
Glaube mir, anfangs wird sich ALLES in dir sträuben, wenn du diese neuformulierten Sätze liest – denn wir sind es gewohnt, die Schuld für unser Unbehagen im Außen, sprich bei anderen Menschen, zu suchen.
Doch wenn du es schaffst, diese Sätze als neue Wahrheit anzuerkennen, dann bist du dabei, in die Selbstverantwortung zu gehen. DU übernimmst die Verantwortung für dein Leben… und lebst dein Leben aktiv. So lange wir in der Fremdbestimmung sind, lassen wir uns leben.
Wir geben die Möglichkeiten zu handeln und unsere eigenen Entscheidungen zu treffen aus der Hand – wir machen uns dadurch selbst zu Opfern.
Okay, meine Liebe, wenn du nun fühlen kannst, was diese Sätze in dir auslösen, gehen wir gemeinsam noch einen Schritt weiter.

Wandle diese Sätze in ENTSCHEIDUNGEN um:
- ich höre ab sofort mehr in mich hinein
- ich bin mir ab sofort selbst treu
- ich bin ab sofort für mich selbst da
- ich schenke mir mehr ab sofort mehr Aufmerksamkeit
- ich bin ab sofort weniger selbstkritisch
- ich gönne mir ab sofort mehr Ruhe
- ich benehme mich ab sofort wie eine erwachsene Frau
- ich nehme mir ab sofort mehr Zeit für mich selbst
- ich akzeptiere mich so, wie ich bin
- ich erlaube mir nur so viel zu tun, wie es mir gerade guttut
- ich erkenne meine Arbeit und lobe mich selbst
- ich wertschätze meine Arbeit
- ich lasse Unterstützung zu
- ich bin ab sofort freundlich zu mir selbst
- ich übernehme ab sofort die Verantwortung dafür, wie viel Arbeit ich von anderen übernehme
- ich darf ab sofort nein sagen, wenn jemand erwartet, dass ich alles für ihn stehen und liegen lasse
- ich übernehme ab sofort die Verantwortung für mein Handeln und treffe meine eigenen Entscheidungen
Achte hierbei bitte darauf, die Sätze positiv zu formulieren und keine Verneinung einzubauen. Unser Unterbewusstsein kennt kein „nicht“, „nein“ oder „kein“ und streicht diese Verneinungen. Somit würde dein Unterbewusstsein bspw. folgendes verinnerlichen:
Statt: „Ich lasse mich nicht mehr wie ein kleines Kind behandeln“ versteht dein Unterbewusstsein: „Ich lasse mich wie ein kleines Kind behandeln.“
Wenn du dir hierbei Unterstützung wünschst, vereinbare gerne ein kostenloses Erstgespräch mit mir.
Ich hoffe, du hattest beim Lesen Spaß und kannst meine Tipps gut umsetzen.
Und wenn du möchtest, schreib mir gerne, kommentiere und/oder teile diesen Blogartikel und trage dich auch gerne in meinen Newsletter ein. Auch dort gibt es immer wieder neue Impulse.
Ich wünsche dir einen zauberhaften und leichten Tag und freue mich auf dich im nächsten Artikel, in dem es darum gehen wird, wie viel Glück wir uns selbst erlauben dürfen.
Konnte mich durchaus wiederfinden 😅toll geschrieben 💚🙏danke für die Denkanstöße
Wie wahr wie wahr…
Hier finden sich bestimmt 99% der Menschen wieder.
Danke für das kostenlose Erstgespräch, was mich extrem weiter gebracht hat. So wie Sie das erklärten, habe ich es noch nicht betrachtet. Danke dafür und auf weitere Gespräche freue ich mich.
Liebe Arisha,
danke für Ihr Feedback.
Ich freue mich sehr auf unsere Zusammenarbeit 🙂